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Licht lässt
sich perfekt manipulieren: Mit ihm kann man schneiden, heizen
oder rechnen, und demnächst soll es sogar unsere Computer
antreiben. Dennoch hat bis jetzt noch niemand vollkommen
verstanden, was Licht wirklich ist.
Licht lässt sich perfekt manipulieren: Mit ihm kann man
schneiden, heizen oder rechnen, und demnächst soll es sogar
unsere Computer antreiben. Dennoch hat bis jetzt noch niemand
vollkommen verstanden, was Licht wirklich ist.
Den Rest des Lebens möchte ich damit zubringen, darüber
nachzudenken, was Licht ist.« Das sagte Albert Einstein, der für
die Aufklärung des Charakters von Licht 1921 den Nobelpreis
erhielt. Doch am Ende seines Lebens stellte er resigniert fest:
»Fünfzig Jahre intensiven Nachdenkens haben mich der Antwort auf
die Frage: ›Was sind Lichtquanten?‹ nicht näher gebracht.
Natürlich bildet sich heute jeder Wicht ein, er wisse die
Antwort. Doch da täuscht er sich.«
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach Einsteins pessimistischer
Aussage sind wir leider nicht viel weiter. Das Licht, überall
vorhanden, scheinbar überall sichtbar, leicht manipulierbar,
verweigert uns immer noch sein Geheimnis. So hartnäckig entzieht
es sich dem Durchschautwerden, dass die renommierte
Max-Planck-Gesellschaft Anfang 2009 ein neues Institut gründete:
das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. Komplizierte
Theorien wie die Quanteninformationstheorie und Details der
optischen Kommunikation sollen dort untersucht werden.
Auf der ganzen Welt stellen Forscher wundersame Dinge mit Licht
an: Sie bündeln es, bis es heißer wird als die Sonne; sie
bremsen es ab, bis es langsam wird wie ein Spaziergänger; sie
teilen Lichtteilchen in siamesische Geschwister, die miteinander
verbunden bleiben, obwohl sie lichtschnell auseinanderrasen. Es
gelingt ihnen sogar, Lichtteilchen durch die Luft zu »beamen«
oder sie als Bausteine neuartiger Computer zu verwenden. Doch
hinter all den Erfolgen bleibt seltsamerweise die wahre Natur
des Lichts ein großes, ungelöstes Rätsel.
Autor(in): Peter Ripota
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